Andreas Tölke

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Andreas Tölke stammt vom Planeten Liebe. Er wurde gerade eben dort geboren und ist doch schon lange genug auf der Welt, um für nicht Wenige das Leben grundlegend verändert zu haben. Der Journalist aus Leidenschaft hinterlässt Spuren, gerne auch im Sand. Am Meer mit dem Hund zu toben, sinnfrei aufs Wasser zu starren und Worte so natürlich aneinanderzureihen wie Kieselsteine in einer Wasserwelle sind nur ein paar wenige Eigenschaften, die ihn ausmachen. Sein grosses Herz reicht aktuell von Europa bis nach Südasien, wahlweise auch bis in den Sudan oder in die tiefsten Wälder Kasachstans. Er hat die schillerndsten Persönlichkeiten der Welt interviewt, von Sarah Jessica Parker über Heino Ferch, Nino Cerruti oder Mahnolo Blahnik, Frank Gehry und immer wieder gerne Zaha Hadid. Er ist ein Türöffner und nimmt doch kein Blatt vor den Mund, die Stars schätzen genau diese seine Ehrlichkeit, wen er nicht goutiert, über den schreibt er nicht.

 

Seit Monaten bekommt Berlin seine ganze Wucht der Sprachgewandheit, der Beharrlichkeit, der Direktheit und der Menschlichkeit zu spüren. In seiner Wahlheimat stolperte der Bon Vivant buchstäblich über eine Ansammlung wartender Flüchtlinge vor dem mittlerweile sprichwörtlichen LaGeSo (Landesamt für Gesundheit und Soziales, Turmstrasse 21 in Berlin), der offiziellen Erst-Aufnahmestelle des gigantischen Flüchtlingsstroms. Tölke, der bis anhin ganz entspannt und betont meist alleine gelebt hat, bietet den Gästen, wie er sich mit Verve ausbittet, sie zu benennen, eine Pause vom Warten in der Warteschlange, eine Dusche vor der kalten und bei Bedarf auch ein Lager auf seinem Designersofa und überall in seiner schönen Wohnung, nur sein Schlafgemach bleibt Tabu. Es bleibt nicht bei einer Aktion, Hunderte finden bei dem leidenschaftlichen Kunstliebhaber Sofortaktion. Die Ungerechtigkeit hat ihn angesprungen, das teilweise Unvermögen der Politik ihn nicht gelähmt und die Machtlosigkeit der Ämter ihm Flügel verliehen.

 

Allein das Geld. Ein Verein soll verhindern, dass man sich dumm und dusselig bettelt, Be an Angel e.V. schraubt die Hilfeleistungen in ungeahnte Höhen. Und auch Tiefen. Alle inklusive der Gäste auf deutschem Neuland sind Anfänger, jeder lernt ständig dazu. Andreas Tölke ist immer im Zentrum, der ruhende Pol im Auge des Hurrikan. Mangelnde Loyalität ist für ihn ein Scheidungsgrund, Lügen ein no go. Die intensivste Phase seines Lebens, sie gipfelt in der laufenden Adoption eines jungen Mannes aus Pakistan, eine Volladoption. Pausen gibt es auch. Sie heissen Aufträge und manifestieren sich in neuen Aufgaben als Moderator von anspruchsvollen Art-Talks oder dem Schreiben inhaltsreicher Aufsätze aka Geschichten für high end Printobjekte. Das machen, was er am besten kann, lautet die Devise. Auf der Homepage des Vereins und der seinen. Spenden, fördern, helfen und jetzt auch shoppen, jeder kann sein Bestes geben.

 

Words: Dörte Welti

Fotos: © The Author, Be an Angel

3 Comments

  1. «Flüchtlingsstrom» wirklich? In der Rethorik?
    Menschen aus Kriegsgebieten sind kein «Strom» und schon gar kein gigantischer.
    1 Million bei 80 Millionen EinwohnerInnen?
    Schon mal in ner Kneipe mit 79 anderen Leuten gesessen?
    Schon mal gesagt:»Jetzt ist aber echt mal richtig voll hier.» als sich die Tür öffnet und eine weitere Person eintritt?

    Mehr Respekt für die Menschen, für die sich Andreas mit Herz und Verstand einsetzt, wäre wahrlich angemessen!

    Danke.

    • Liebe Christiane, Danke für Deinen Kommentar. Es tut mir leid, dass meine Formulierungen offensive auf Dich wirken, weisst Du bessere Worte? Du kennst mich nicht persönlich, weshalb es nicht ganz fair ist, zu beurteilen, wie grossen Respekt ich Andreas› Arbeit und den Menschen, um die er sich kümmert, zolle. Danke für die Kritik und Deine Aufmerksamkeit.

      • Hallo nochmal,

        es ist mir schleierhaft, wieso eine Kritik an den Worten als Kritik an dir als Person gleichgestellt wird. Wenn das die Art und Weise deiner Wahrnehmung ist, ist das schade, denn es macht jegliche Kritik am Inhalt und einer Wortwahl obsolet.
        Somit, es geht nicht um dich, es geht um die Geflüchteten, die respektvolle Benennung und keine polemisierenden Adjektive.
        Betreffend deiner Frage, ob ich bessere Formulierungen kenne, selbstverständlich.
        Ich finde es erstaunlich, dass du, da du dich diesem Themas widmest, keine angemessene kennst bzw. dich nicht mehr damit auseinander gesetzt hast.
        «gigantisch» …. «Flüchtlingsstrom» ….»Menschenstrom»?!

        Ich hoffe, dass du nochmal in deiner Wortwahl korrigierst. Im Sinne (d)einer journalistischen Verantwortung

        Gruß
        Christiane

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